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Sonstige: Unix-Betriebssysteme: Überblick

arkel (53)

arkel

03.09.2002 23:25

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Unix-Betriebssysteme: Überblick

Montag, 02. September 2002 02:00

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Unix-Betriebssysteme

Derzeit noch vorherrschend in der Workstationwelt sind Unix- Betriebssysteme. Eigentlich muss hier von einer Betriebssystemfamilie gesprochen werden, denn praktisch jeder Workstationhersteller liefert sein eigenes Unix aus, das sich zumindest in der Benutzerschnittstelle deutlich unterscheidet. Es gibt hier allerdings eine Tendenz, die Vielfalt an Oberflächen zu überwinden, da einzelne Hersteller angefangen haben, ihr System auf Fremdarchitekturen zu portieren.
Die Unix-Implementationen lassen sich in zwei Standards zusammenfassen: Berkeley Unix (BSD) sowie AT&T's System V Release 4 (SVR4). Letzteres ist momentan dabei, den Vorrang zu gewinnen - neu entstehende Unix-Versionen folgen diesem Standard. Im allgemeinen gilt: Ist ein Programm für einen der beiden Standards geschrieben, so lässt es sich ohne allzu grosse Probleme auf ein anderes System des gleichen Standards portieren.
Auch bei den verwendeten Benutzeroberflächen (GUI - Graphical User Interface) gibt es unterschiedliche Standards. Die neueren folgen aber alle der X11 Definition. Seit einigen Jahren ist die - ebenfalls auf X11 basierende - MOTIF Definition klar auf dem Vormarsch. Mehr und mehr Unix-Implementationen bedienen sich dieser Oberfläche, während der Einsatz konkurrierender Oberflächen, wie OPENLOOK, eher rückläufig ist.

Linux

Linux ist ein frei verfügbares Multitasking- und Multiuser-Betriebssystem. Linux wurde von Linus Torvalds und von einer Vielzahl von Entwicklern in aller Welt weiterentwickelt. Linux wurde von Anfang an unter die GPL, der General Public License gestellt. Es kann frei und kostenlos verteilt, eingesetzt und erweitert werden. Entwickler haben so Einblick in sämtliche Quellcodes und können dadurch sehr einfach neue Funktionen integrieren bzw. Programmierfehler schnell finden und eliminieren. Treiber für neue Adapter (SCSI-Controller, Grafikkarten etc.) können dadurch sehr schnell integriert werden.
Linux kann auf zwei verschiedene Arten bezogen werden: Alle benötigten Teile können kostenlos aus dem Internet geladen werden. Damit kann fast zum Nulltarif ein individuelles Betriebssystem zusammengestellt werden. Einfacher ist der Einsatz einer sogenannten Distribution; diese wird von verschiedenen Firmen angeboten und enthält neben einer Vielzahl von Anwendungen auch Installationsprogramme, welche die Installation von Linux wesentlich vereinfachen.
Die Distributionen unterscheiden sich vor allem in den beigefügten Komponenten, wie Programmierumgebungen, Netzwerksoftware und grafische Benuzteroberflächen. Wir empfehlen Distributionen von SuSE oder Red Hat; diese beiden Linux-Distributionen sind sehr ausgereift und enthalten eine umfangreiche Dokumentation sowie eine grafisch geführte Installation. transtec Linux-Systeme werden grundsätzlich mit den aktuellen Versionen von SuSE und Red Hat zertifiziert und angeboten.
Auf 6 CDs bietet SuSE Linux mehr als 1500 Anwendungsprogramme. Neu hinzugekommen in der aktuellen Version 6.4 sind Programme wie z.B. Broadcast 2000, ein Videoschnittsystem oder Moonlight 3D-Atelier, ein 3D-Zeichenprogramm. Wieder mit dabei sind apache, samba, GIMP, sendmail, der freie RealPlayer 5.0 sowie WordPerfect 8 Download Edition und StarOffice 5.1a. Beim Kauf von SuSE Linux sind ein umfangreiches Installationshandbuch und ein kostenloser Installationssupport (beschränkt auf 60 Tage ab Kaufdatum) enthalten.
Die Red Hat Linux 6.2 Standard Edition enthält 2 CDs, die Linux CD und die Linux Source Code CD, ein Installationshandbuch und eine Dokumentations-CD. In der Standard Edition sind 30 Tage bevorzugter Zugriff auf Online-Updates und 90 Tage Installations-Support über die Website oder Fax enthalten. Red Hat bietet zwei erweitere Versionen an, die Red Hat 6.2 Professional- und Deluxe-Version. Sie unterscheiden sich von der Standard-Version im Softwareumfang und in der Dauer des Installationssupports.
Linux wird mittlerweile von mehreren Millionen Anwendern weltweit erfolgreich eingesetzt. Die Benutzergruppen reichen von privaten Anwendern über Schulungsfirmen, Universitäten, Forschungszentren bis hin zu kommerziellen Anwendern und Firmen, die in Linux eine echte Alternative zu anderen Betriebssystemen sehen.
Der umfangreiche Netzwerksupport von Linux, der verschiedene Server, wie z. B. Appletalk-, Netware- oder Lan Manager-Server, umfasst, sowie die Vielzahl an unterstützten Netzwerkprotokollen macht Linux zu einem sicheren und stabilen Netzwerkserversystem.

SunOS/Solaris

Das auf den SPARC-Rechnern ursprünglich beheimatete Betriebssystem der Firma Sun heisst SunOS. Es wird zusammen mit der OPENLOOK-Benutzeroberfläche OpenWindows angeboten. Dieses Bundle wird als Solaris bezeichnet. SunOS 4.1.x (als Teil von Solaris 1.x) ist ein BSD Unix-System und unterstützt Multiprocessing, aber noch kein Multithreading. Die Weiterentwicklung von Solaris 1 wurde Ende 1998 eingestellt. Parallel zu Solaris 1.x hat Sun eine Version 2.x auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um eine System V-Implementierung. Sie unterstützt seit der Version 2.2 auch Multithreading, also das Verteilen von Teilprozessen auf mehrere Prozessoren. Die Zuweisung der Prozessoren geschieht automatisch, so dass sich der Anwender darum nicht kümmern muss.
Ab der Solaris-Version 2.5 werden 64-bit Prozessoren und die Verwendung der Ultra-Creator-Grafik für 2D- und 3D-Anwendungen unterstützt. Solaris 2.5 beinhaltet für das Networking NFS Version 3, dynamische IP-Adressierung für das Point-to-Point Protokoll und Send-Mail-Version 8. Zusätzlich sind Security-Applikationen implementiert worden, wie Access Control Lists und NIS+ Password Aging. Vor allem aber wird zu dieser Version und alle darauffolgenden nun auch eine MOTIF-Oberfläche mitgeliefert (CDE - Common Desktop Environment).
Die aktuelle Version Solaris 7 bietet volle 64-bit Funktionalität und hohe Performance für alle Java-Applikationen, grosse Sicherheit und Stabilität. Die Installation, Administration und Konfiguration funktionieren vollständig über Web-basierende Oberflächen. Folgende weiterentwickelte RAS- (Reliability, Availability and Serviceability) Eigenschaften sind enthalten:
- Dynamische Rekonfiguration
- UNIX File System (UFS)-Protokollierung
- Fehlerbehebung im Kernel
- Verbesserte Core Dump-Analyse
- Hot Plugging
- Schnittstellen-Standards: X/Open UNIX 98
- Grafik-Standards: X11, PostScript, Display PostScript, OpenGL
- Desktop-Standards: CDE (Common Desktop Environment), Motif
- Objektstandards: Java IDL
- Verbindungsstandards: ONC, ONC+, NFS, WebNFS, und optional NetWare IPX/SPX, SNA, SMB, AppleTalk, DECnet und andere Standards
-Internet-Standards: HTTP, ftp, telnet, DNS, NTP, IMAP4, DHCP, SNMP, SMTP LDAPv3IETF RFCs 1323, 1510, 1652, 1869, 1870, 1891-1894, 1985, 1996, 2018, 2136, 2045, 2078
Systemanforderungen
Zur Installation sind mindestens 1 GB Massenspeicher und 64 MB Hauptspeicher nötig. Solaris 7 ist sowohl für SPARC- wie auch für Intel x86-Architektur verfügbar. Alle transtec hamstations werden immer mit der aktuellsten Version von Solaris ausgeliefert; bei der Intel-Version ist unbedingt auf die Kompatibiltät zu achten. Eine Kompatibilitätsliste ist auf soldc.sun.com zu finden.

Solaris 8

Mit der zweiten Generation der 64-bit-Technologie und der Unterstützung für IP Version 6 macht Solaris 8 Schluss mit den Beschränkungen von Windows und anderer Welten. Unterstützt werden praktisch unbegrenzt viele Internet-Adressen (mehr als eine 1 mit 38 Nullen), 18 Exabyte Hauptspeicher (d.h. 10 hoch 18 Bytes) und bis zu eine Million gleichzeitiger Prozesse. Das Betriebssystem Solaris 8 unterstützt ebenfalls die neuesten Technologien vom Desktop bis zum Internet. Dazu gehören das unternehmenskritische Java 2SE für die Entwicklung Web-zentrischer Software-Applikationen, das Java Media Framework für das Media-Streaming, X-Server Video-Erweiterungen, die Synchronisierung von PDAs (z.B. Palm Pilot) und die Networked Real Time-Verarbeitung. Solaris 8 bietet auch zusätzliche Mainframe-typische Fähigkeiten: Jobs, Projekte und Buchhaltungsfähigkeiten für die Abrechnung der Computerbenutzung (ideal für Service-Provider); automatische dynamische Rekonfiguration zur Verbesserung der Uptime; und Hot Patching zur dynamischen Änderung des Betriebssystems ohne Herunterfahren des Systems. Ein Web-Install-Werkzeug macht die Software-Installation sehr einfach. Bereits vorhandene Solaris-Applikationen sind mit der Solaris 8 Software kompatibel.

HP-UX

Auch die Firma HP hat für ihre Workstations ein eigenes Unix entwickelt. Die HP9000 Modelle 7xx werden mit HP-UX (entspricht der POSIX-Definition) ausgeliefert. Weit verbreitet sind hier die Versionen 9.01, 9.03, 9.05, 9.07, 10.0, 10.01, 10.10, 10.20 und ganz aktuell die Version 11.00. Die Betriebssysteme verfügen über eine grafische Oberfläche namens HP Visual User Environment, kurz HP VUE genannt. Mit dem System Administration Manager SAM lassen sich die Systeme problemlos verwalten. Ausserdem gibt es viele nützliche Patches für die verschiedenen HP-UX-Versionen.
Anders sieht es bei dem HP9000 Modell 800 aus. Dort sind die HP-UX-Versionen 9.04 und 10.10 am weitesten verbreitet. In einigen wichtigen Punkten unterscheidet sich die HP-UX-Version für die Modelle 800 von den Modellen 700, so zum Beispiel bei der Einbindung von Festplatten. Einschränkungen der Festplattengrösse finden sich im Kapitel Massenspeicher .

IRIX

Bei Silicon Graphics heisst die Unix-Implementierung IRIX. Die Version 5 ist eine 32-bit Version. Die aktuelle Version 6.5 unterstützt sowohl die 32-bit als auch die 64-bit Architektur, im Betriebssystem ist OpenGL, IEEE Posix 1003.2 enthalten. In der IRIX Server-Version ist auch Symmetric Multiprocessing implementiert.

AIX

Das AIX-Betriebssystem wurde von IBM für zwei H/W-Plattformen entwickelt: In den auf Intel-Prozessoren basierenden PCs der PS/2-Serie wird AIX PS/2 implementiert. Die neuen Versionen davon sind nicht mehr auf die MCA-Architektur angewiesen.
Die RISC-basierten Rechner von IBM mit POWER2- und PowerPC-Architektur verwenden AIX Version 3.x und 4.x. Die aktuelle Version ist AIX 4.3, sie ist binärkompatibel zu den Versionen 4.2.x. Neu in dieser Version sind 3D-OpenGL, Phigs, 64-bit Support, Java-Implementierung und Hauptspeicher-Support bis 16 GB.

Tru64 UNIX

Für das Unixumfeld wird von Compaq das 64-bit Betriebssystem Tru64 UNIX für Alpha-Systeme angeboten. Tru64 Unix ist die Weiterentwicklung von Digital UNIX. Tru64 UNIX unterstützt SMP (Symmetric Multiprocessing). Mit dem Produkt TruCluster von Compaq können mehrere AlphaServer zu einem Cluster verbunden werden.


OpenVMS

OpenVMS ist ursprünglich für Digitals VAX entwickelt und dann auf Alpha portiert worden.
Das Betriebssystem OpenVMS V7.2 ist die Plattform für Client/Server-Umgebungen, die hohe Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Datenintegrität erfordern. Diese Version von OpenVMS bietet auf den Alpha-Rechnern die 64-bit Adressierung, Threading-Funktion, ein verändertes Dateisystem, verbesserte Cluster-Technologie und die Unterstützung von Kernel-Threads. Damit können wesentlich grössere Datenmengen bearbeitet und die ständige Systemverfügbarkeit für Benutzer und Anwender sicher gestellt werden.
Signatur:In theory there is no difference between theory and practice - in practice there is.
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